Forum Alpbach 2019 – Part 2

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Die Vermutung mancher ErststipendiatInnen, dass es nach der Seminarwoche bestimmt ruhiger werden würde, hatte sich spätestens nach der Eröffnung der Technologie-Gespräche wieder in Luft aufgelöst. Ein Kamingespräch jagte das nächste (über 20 dieser besonders intimen Formate wurden dieses Jahr von der IG Alpbach Graz und dem Club Alpbach Steiermark organisiert) und das zusätzliche Programm nahm an Fahrt auf. Beim Knödelessen auf der Zottaalm bestaunten wir endlich den langersehnten Sonnenuntergang über dem Alpbachtal und beim Steiermark-Empfang erfreuten wir uns guten Weins und doch etwas intensiv geratener Sonnenstrahlen.

Ein besonderes Highlight dieses Jahr war das Eintreffen der Fachkräfte. Der Club Alpbach Steiermark initiierte als einer der ersten Clubs des Forum Alpbach Networks die Öffnung des StipendiatInnen-Programms für Fachkräfte, d.h. Non-Academics. Wir freuten uns sehr, die ersten StipendiatInnen dieses Formats in unserer Mitte begrüßen zu dürfen und gemeinsam den „Spirit of Alpbach“ genießen zu können.

Ein weiteres Großereignis war die legendäre Speakers Night, dieses Jahr zum Thema „Endgame“. Zehn stipendiatische RednerInnen aus allen Teilen der Welt konnten uns bei der Vorauswahl überzeugen und hatten nun die Gelegenheit, ihre zweieinhalb Minuten lange Rede einem vollen Auditorium und einer renommierten Jury vorzustellen. Für die Steiermark ging Thomas Haunsperger ins Rennen; Dsouza Sherin aus Indien trug den Sieg mit einer packenden Rede zum Thema Zwangsheirat nach Hause. Wir gratulieren herzlich!

Nach unzähligen Podiumsdiskussionen, Kamingesprächen, Breakout-Sessions und Rahmenprogrammpunkten ging das Forum mit einem letzten Empfang am Freitag, dem 30. August, in sein Finale. Wir, das IG-Präsidium, bedanken uns bei allen StipendiatInnen für das großartige Engagement. Bis zum nächsten Mal!

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Forum Alpbach 2019 – Part 1

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Von 14.-30. August 2019 verwandelt sich das überschaubare Dorf in den Alpen wieder in einen Hub aus ExpertInnen und StipendiatInnen aus einer Vielzahl an Nationen, Disziplinen und Berufen. Der erste Teil – die Seminarwoche – ging am Mittwoch, 21. August, zu Ende und wurde von den unterschiedlichen thematischen Symposien abgelöst. Ein Rückblick auf das erste Kennenlernen, die ersten Kamingespräche und die ersten Postkarten-Bilder von Alpbach!

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Speakers Night 2019

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This year’s Speakers Night will take place on August 26th at 8:30 pm in the Erwin-Schrödinger-Saal in the Congress Center Alpbach.

This year’s topic: ENDGAME

The deadline for registration is August 20th at 11.59 pm. To register please follow this link: https://castmk.alpbach.network/efa19-speakers-night/

Please note this year’s rules:

The selected speakers are asked to give a two and a half minutes speech in front of the audience and the jury. Speakers are permitted to bring some notes, but not a full text of the speech.

Everyone who registered will get a notification by August 22nd whether they received one of the ten available spots or not. The selected participants are then asked to submit a CV.

IMPORTANT NOTE: All ten speakers for the Speakers Night will be selected between August 21st and August 22nd. No club or IG is guaranteed a spot beforehand nor will any application be considered at an earlier point in time.

For inspiration, you can view the speeches of last year’s Speakers Night here.

For further information please contact us via: iggraz@castmk.at and join our Facebook-Event!

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Sommer-Stammtisch

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Unser letzter Stammtisch zwischen dem Europäischen Forum Alpbach 2018 und dem kommenden im Sommer 2019 führte uns hinaus an die frische Luft. In einer kleinen aber motivierten Runde machten wir dem Grazer Augarten Park alle Ehre und übten uns im Popcorn-Essen und Slack Linen. Wir danken allen Anwesenden fürs Kommen und freuen uns auf weitere Stammtische in der nächsten Periode!

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IG goes VinziDorf

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Dieses Jahr griffen wir als IG Alpbach Graz-Leoben dem VinziDorf unter die Arme. Das VinziDorf in Graz, Bezirk St. Leonhard, ist eine Unterkunft- und Wohnmöglichkeit für vorher obdachlose und alkoholkranke männliche Personen. In seinen Funktionen als soziales Netzwerk und amtliche Meldemöglichkeit hat es eine Vorreiterrolle inne.

An drei Tagen machten wir uns in Kleingruppen auf zu der kleinen Dorfgemeinschaft gegenüber des Grazer LKHs. Nach einer kurzen Einführung in die Infrastruktur des Dorfs und Bekanntmachung mit den Bewohnern gingen wir an die Arbeit: Im Sachspenden-Raum widmeten wir uns unter Anweisung der anwesenden Leitung der Decken- und Polsterabteilung und sortierten diese neu, wir befreiten den angrenzenden Friedhof von Unkraut und in der Gemeinschaftsküche brachten wir die Kästen und Läden wieder auf Vordermann. Anschließend hatten wir noch die Möglichkeit, uns mit den anwesenden Bewohnern auszutauschen und ihren Geschichten zu lauschen.

Wir möchten uns bei dem Trägerverein, der Vinzenzgemeinschaft Benedict Labre, für die Chance bedanken, einen Einblick in das Dorf zu erhalten und mit anpacken zu dürfen! Ganz besonders bedanken wir uns aber bei den Bewohnern, die uns herzlich empfangen und sogar mit Gitarrenklängen unterstützt haben. Wir wünschen dem Verein für die Zukunft alles Gute!

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Nachbesprechung zur EU-Wahl und Regierungskrise

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„EU-Diskussion: Österreichische Innenpolitik verkommt zur „Provinzposse““

Am Abend nach der EU-Wahl hat der Club Alpbach Steiermark in Graz eine Diskussion mit reger Publikumsbeteiligung über die Folgen des Wahlergebnisses veranstaltet. Die EU-Zukunft drohte ob der innenpolitischen Situation fast in den Hintergrund zu geraten.

Eine turbulente innenpolitische Woche war dem Wahlsonntag vorausgegangen und abwechslungsreich ging es auch danach weiter. Nur wenige Stunden vor der Diskussion war die Übergangsregierung am Montagnachmittag per Misstrauensantrag im Nationalrat abgewählt worden. Der von allen Funktionen zurückgetretene Ex-Vizekanzler und Ex-FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache kündigte auf Facebook an, sein EU-Mandant annehmen zu wollen. Wenig später löschte er das Posting. Auf EU-Ebene standen in den nächsten Tagen die Verhandlungen über die Besetzung der Spitzenpositionen an. Inmitten dieser Stimmungslage diskutierten der ehemalige EU-Abgeordnete Reinhard Rack (ÖVP), „WOCHE“-Chefredakteur Roland Reischl und EFA-Stipendiat Sebastian Swoboda unter der Leitung der ORF-Journalistin Birgit Zeisberger über die Auswirkungen der Europa-Wahl.

„Keine Provinzwahl“

Zum ersten Mal seit 40 Jahren haben die Europäische Volkspartei (EVP) und die Sozialdemokraten (S&D) keine Mehrheit im EU-Parlament. Eine tragfähige Mehrheit zu bilden, wird damit äußerst schwierig. Das könnte in Zukunft zum Problem werden, meinte Reinhard Rack, von 1995 bis 2009 selbst EU-Abgeordneter. Zwar sei das Parlament durch die hohe Wahlbeteiligung gestärkt worden, diese Stärke könne man mit so schwierigen Mehrheitsverhältnissen aber nicht ausspielen. „Es wird deutlich schwieriger sein, wichtige Anliegen auch gegen den Willen des Rates durchzupushen“, sagte Rack. Knapp über 50 Prozent der wahlberechtigten EU-Bürger gingen zu den Urnen. „Jetzt kann man nicht mehr sagen, das ist irgendeine Provinzwahl“, so Rack. Das hohe Interesse liege auch an der Brexit-Debatte. Man habe gesehen, wie viel bereits auf EU-Ebene geregelt werde. „Politische Entscheidungen haben die Menschen plötzlich wieder berührt“, so Rack.

Junge machen Unterschied

„Die Großparteien werden die kleinen brauchen“, sagte Sebastian Swoboda im Hinblick auf künftige Mehrheiten bei Entscheidungen im EU-Parlament. Er verwies darauf, dass die jungen Wähler deutlich anders gewählt hätten als der Rest des Landes. In Österreich entschieden sich 28 Prozent der unter 30-Jährigen für die Grünen, nur 16 Prozent für den Wahlsieger ÖVP. In Deutschland landeten die Grünen im Gesamtergebnis mit 30 Prozent gar auf Platz 2. Dass es aber unbedingt junge Köpfe brauche, um die Jugend zu vertreten, glaubt der WU-Student Swoboda nicht.

„Haben aus Regierungskrise Staatskrise gemacht“

„WOCHE“-Chefredakteur Roland Reischl vertrat die Meinung, man habe in Österreich eine innenpolitische Wahl erlebt und nicht eine Europa-Wahl. „Wir haben aus einer Regierungskrise eine Staatskrise gemacht“, sagte Reischl. Die Position Österreichs in Europa sei geschwächt, man werde nicht mehr auf Augenhöhe wahrgenommen – nach den Vorkommnissen der vergangenen Tage und besonders nach dem Misstrauensvotum im Nationalrat. „Das war eine Provinzposse“, so Reischl. Welche Auswirkungen das auf den Standort Österreich haben werde, sei noch nicht klar.

Einig waren sich die Diskutanten jedenfalls, dass dieses Vorgehen der SPÖ, die den Misstrauensantrag gegen die ganze Regierung eingebracht hatte, schaden werde. Das sei nicht staatstragend gewesen, so Swoboda. In der Nationalratssitzung habe man „blanken Hass“ gesehen, ergänzte Reischl. Zum Thema Staatskrise kam Widerspruch von Reinhard Rack. Davon könne man nicht reden, immerhin gebe die Verfassung nun die Vorgehensweise vor und die Verfassungsorgane würden problemlos funktionieren. Zustimmung dafür kam aus dem juristisch versierten Publikum.

Von Brüssel, Medien und der Digitalisierung

In Europa habe man die türkis-blaue Koalition genau beobachtet. „Man hat es als positive Form des Containment wahrgenommen, jetzt wird es wahrgenommen als Schiffbruch“, sagte Reinhard Rack über das Kurz-Kabinett. In den nächsten Monaten habe man wohl einen „schmutzigen, hässlichen“ Wahlkampf zu erwarten. „Es wird wahrscheinlich um sehr wenig Sachfragen und um sehr viel Emotionen gehen“, meinte der frühere EU-Abgeordnete. Dem Image der Politik wäre das nicht zuträglich. „Das Image ist schon jetzt viel zu schlecht“, pflichtete Sebastian Swoboda bei. Die Medien seien da nicht ganz unschuldig, nahm Roland Reischl seine eigene Branche in die Pflicht.

Nach der innenpolitischen Debatte kehrte man schließlich wieder auf die Europa-Ebene zurück, um zu klären, welche Themen die EU in den nächsten fünf Jahren beschäftigen würden. Es stünden „notwendige Strukturthemen“ im Zusammenhang mit der Finanzierung an, meinte Rack. Die Gemeinsame Agrarpolitik und die Regionalpolitik würden noch zu diskutieren sein. Als dezenten Verweis auf die Subsidiarität konnte man wohl Racks Aussagen verstehen, wonach sich die EU mehr um Detailfragen kümmern sollte, während er etwa den Gedanken der Sozialunion als „Spruch von gestern“ ohne „realen Inhalt“ bezeichnete. Reinhard Rack sprach sich außerdem gegen ein Initiativrecht des EU-Parlaments aus. Es kämen ohnehin genug Vorschläge von den Nationalstaaten.

Sebastian Swoboda nannte die Digitalisierung und die dazugehörige Infrastruktur als wichtiges Zukunftsthema. Ebenso müsse man ein europäisches Vorgehen für Afrika entwickeln, wobei auch die Landwirtschaftspolitik eine große Rolle spiele. Man müsse Afrika „von innen heraus stärken“.

Bürger näher an die EU heranführen

Einigkeit am Podium herrscht auch darin, dass es eine bessere Kommunikation vonseiten der Europäischen Union brauche, wobei Rack anmerkte, dass Information „nicht nur eine Bringschuld, sondern auch eine Holschuld“ sei. Reischl meinte, der allgemeine Wissensstand über die EU sei sehr schlecht. Daran hätten auch die Journalisten ihren Anteil, bei denen immer kurz vor einer Europa-Wahl „die Panik ausbricht“. Reinhard Rack pflichtete dem gewissermaßen bei. Er habe stets einen Teil seines Abgeordneten-Budgets dafür verwendet, Besucher und Besucherinnen ins EU-Parlament zu holen und ihnen vor Ort die Abläufe näherzubringen. Dann sehe man die Sache ganz anders, meinte Rack. Er habe diesen Rat auch bereits an seine steirische Nachfolgerin im EU-Parlament, Simone Schmiedtbauer, weitergegeben.

Ebendies scheint auch wichtig zu sein, um den EU-Bürgern die Bedeutung der Europäischen Union weiterhin vor Augen zu halten. „Die EU hat mehr gebracht als Frieden“, meinte ein Zuhörer. Er selbst habe noch den Krieg erlebt. Er sorge sich, dass die positiven Leistungen zu wenig gewürdigt werden und stattdessen „Trumps langer Schatten in Europa angekommen“ und die Gesellschaft gespalten sei. Man müsse wieder mehr das „Bild von Frieden, freien Grenzen und gemeinsamer Währung zeichnen“, betonte Journalist Reischl. Auch Swoboda meinte, die EU als Friedensprojekt sei immer wieder zu betonen und nicht als Tatsache hinzunehmen. Allerdings empfinde er die Spaltung der Gesellschaft als nicht so schlimm. Seiner Ansicht nach gebe es noch immer eine große pro-europäische Basis.

Man müsse diese Entwicklung gut beobachten. Er hoffe, die EU einige sich auf einen guten und schnellen Konsens, „weil wir momentan ein bisschen viel Nabelschau innerhalb von Europa haben und es wichtiger wäre, hinauszuschauen“, so Reischl. Europa wäre gut beraten, sich zu sammeln. Wie das nun zu bewerkstelligen sein werde, werde sich wohl in den nächsten Monaten zeigen. Feststeht nach diesem Diskussionsabend allerdings, dass noch einige Herausforderungen auf die Europäische Union warten.

Der Dank für die Berichterstattung geht an EFA 2018 Stipendiatin Alina Neumann.

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#myeurope Videoprojekt

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E(U)gal?

Seit 1979, seit also bereits vier Jahrzehnten, kommt man als pflichtbewusste(r) EU-Bürger(in) nicht darum herum, sich alle fünf Jahre etwas näher mit der Europäischen Union auseinanderzusetzen. Der Grund dafür sind die Wahlen zum Europäischen Parlament, wobei die europaweite Beteiligung daran kontinuierlich abgenommen hat (2014 betrug sie lediglich 42,6%) bis sie 2019 auf die höchste Wahlbeteilung seit 20 Jahren anstieg. Die vorangehende Abnahme ging mit einem zunehmenden Legitimationsproblem der einzigen direkt gewählten EU-Institution einher.

Vor diesem Hintergrund rief das Forum Alpbach Network das #myeurope Videoprojekt ins Leben, um potenzielle Wähler(innen) zum Wählen zu motivieren und nebenbei die Diversität Europas hervorzuheben. Dabei sollten kurze, mehr oder weniger professionelle, Clips aufgenommen werden, in denen eine Person drei kurze Antworten auf drei kurze Fragen gibt:

  1. „Wann denkst du über Politik nach?“
  2. „Freier Personenverkehr oder freier Datenverkehr?“
  3. „Europa in einem Wort?“

Bei dem Event „Europa spricht – Let’s talk about Europe“ am 27. April 2019 in Wien wurden einige Ergebnisse davon präsentiert, woraufhin zwei allgemeine Vorträge folgten, unter anderem über die Arbeitsweise der EU sowie über ihre Herausforderungen, mit anschließender Diskussion. Die Lebhaftigkeit letzterer deutet darauf hin, dass an der EU und ihrer Zukunft vor allem vonseiten junger Menschen teils großes Interesse und Anteilnahme bestehen.

Das #myeurope Videoprojekt scheint jedenfalls Früchte getragen zu haben: erstmals in der Geschichte stieg die Beteiligung an der EU-Wahl und es stellte sich heraus, dass der Mehrheit (genauer gesagt 51%) der wahlberechtigten EU-Bürger(innen) die EU gar nicht e(u)gal ist.

Verfasst von EFA18-Stipendiat Julian Lamplmayr.

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FAN Spring Conference 2019

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Das nächste Europäische Forum Alpbach findet bereits in wenigen Monaten statt: Von 14. bis 30. August 2019 wird das idyllische Tiroler Bergdorf erneut von JungakademikerInnen, ExpertInnen und StipendiatInnen aus aller Welt mit ihren Meinungen und Ideen zum Generalthema „Liberty and Security“ erfüllt sein. Um alle mit dem Forum in Verbindung stehenden Clubs auch davor noch zu vernetzen, trafen sich über 70 Mitglieder des FAN (Forum Alpbach Network) Mitte Mai zur Spring Conference in Retz, Niederösterreich.

Die vom Club Alpbach Niederösterreich organisierte Konferenz bemühte sich um ein breites Spektrum an Themen. Die Einbindung internationaler Clubs, die Zusammenarbeit zwischen den bestehenden Clubs sowie künftige Entwicklungen und Visionen des FAN spielten dabei eine wichtige Rolle. Ebenso wurden FAN-Veranstaltungen während des kommenden Forums besprochen. Diese Veranstaltungen sind von großer Bedeutung für die zahlreichen ErststipendiatInnen: Beim internationalen Abend, dem Pubquiz, der Speakers Night und weiteren Events haben diese die Möglichkeit, sich besser kennenzulernen, die Vielzahl an anwesenden unterschiedlichen Kulturen zu erkunden und die Themen des Forums im informellen Kontext zu diskutieren.

Nicht zu kurz kam natürlich auch das persönliche Netzwerken, wofür sich in Retz aufgrund seiner Lage im Weinviertel eine Führung durch die Weinkeller der Stadt mit anschließender Verkostung besonders anbot. Wir, die Präsidiumsmitglieder der IG Graz-Leoben, bedanken uns beim Club Alpbach Niederösterreich für die Organisation und beim FAN-Board für die inhaltliche Gestaltung des Wochenendes!

Fotobox Forum Alpbach Network Conference
Bei der aufgestellten Fotobox waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt. (v.l.n.r. Julian Jank, Stefan Rothbart, Lisa Schantl)

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Diskussionsabend: Die Steiermark und der Klimawandel

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Der Club Alpbach Steiermark lud zu einem Diskussionsabend zum Thema Klimawandel und seinen Folgen in der Steiermark. Warum man Klimaschutz und Klimaanpassung nicht trennen kann und welche konkreten Maßnahmen getroffen werden (sollten).

An einem sonnigen Abend des 1. April lässt es sich nicht nur gut den ersten Spritzer im Freien konsumieren, sondern auch bestens über die klimatischen Veränderungen in und um Graz diskutieren. Das bewies der Club Alpbach Steiermark mit einer Veranstaltung im RESOWI-Gebäude am Campus der Universität Graz. Am Podium sprachen Andrea Gössinger-Wieser (Klimaschutzkoordinatorin des Landes Steiermark), Franz Prettenthaler (Leiter des Joanneum Research LIFE: Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft) sowie Mario Winkler (Leiter der Kommunikation der Österreichischen Hagelversicherung).

Alles steht im Verhältnis zueinander, alles beeinflusst sich, oder wie Alexander von Humboldt bereits im 18. Jahrhundert wusste: “Alles ist Wechselwirkung.” Mit diesem Verweis begrüßte Club-Vorsitzender Herwig Hösele die Gäste und übergab sogleich an den Moderator Michael Bobik. Jener hatte ein Requisit parat: Eine Karte von den USA, die zeigte, dass die Mehrheit der Bundesstaaten den Klimawandel leugne. Dass sich das Klima im Wandel befindet, das bezweifelte keiner der hier anwesenden Gäste. Die angebrachte Frage sei also viel mehr, was das Land Steiermark tun könne, um die Folgen dieses Wandels zu beherrschen.

Club-Vorsitzender Hösele begrüßt mit den Worten Alexander von Humboldts. (c) Manuel P. Neubauer

Das Land habe zur Bewältigung der Klimaanpassung fünf Clusterbereiche definiert, für die Strategien auf Gemeinde- und Landesebene entwickelt würden, berichtete Gössinger-Wieser (nachzulesen unter https://bit.ly/2WDM4gX). Die Realisierung dieser Lösungsansätze hänge stark von der Zusammenarbeit in der Landesregierung ab. Die Länge von Verfahren zu beispielsweise Hitzeschutzplänen oder Hochwasserschutzmaßnahmen sei nicht einfach zu bewältigen, aber mit Initiativen wie der kostenlosen Energieberatung für alle sei man auf dem richtigen Weg.

“Wissen tun wir’s schon lange”

Das größte Problem sieht die Klimaschutzkoordinatorin in der Vermittlung: Der Klimawandel würde noch immer nicht klar verstanden, obwohl er bei jedem einzelnen zu Hause statt fände. Mit ihren Demonstrationen wollen Schülerinnen und Schüler unter dem Slogan Fridays for Future diesem Informationsdefizit und der scheinbaren Paralyse der Politik entgegenwirken. Unter diesen Demonstrierenden befinden sich auch die Tochter Gössinger-Wiesers und der Sohn Prettenthalers, der zu den Mitorganisatoren in Graz zählt.

“Wissen tun wir’s ja schon lange, und wenn unsere Gesellschaft in der Pflichterfüllung vorbildlich wäre, dann hätten wir jetzt diese Streiks nichts,” so Prettenthaler. Er plädiert für die Untrennbarkeit von Klimaschutz und Klimaanpassung und für die Zielsetzung einer Zero-Carbon-Industry. Es fehle jedoch nach wie vor an der nötigen Systematik, um das Hin- und Herspiel zwischen Bürger, Wirtschaft und Politik in geregelte Bahnen zu lenken. Positiv betont Prettenthaler das Engagement der EU, die eine der wenigen Zusammenschlüsse sei, die einigermaßen mit dem Pariser Klimaabkommen von 2016 kompatibel seien.

Hotspot Steiermark

Die Steiermark sei für fast alle Wetterereignisse ein Hotspot in Österreich. Das mache sich vor allem in der Landwirtschaft bemerkbar, so Winkler. “Jeder der isst, ist auch Teil der Landwirtschaft”, gibt der Versicherungsexperte zu bedenken und verweist auf die schwerwiegenden Hagelschauer, die 2016 einen Rekord verzeichneten. Die Unwetterrisiken haben seit der Jahrtausendwende zugenommen, auch wenn Österreich noch immer zu den moderaten Gebieten zähle. “Österreich ist gut gewappnet,” wirft Prettenthaler ein, “die Frage ist aber, wo die Menschen hingehen, deren Länder unbewohnbar werden.” Ein hörbares Seufzen erfüllt den Seminarraum.

Winkler, Gössinger-Wieser, Bobik und Prettenthaler (v.l.n.r.). (c) Manuel P. Neubauer

Was also kann konkret getan werden, um nicht nur gut gewappnet, sondern vorbildlich und zukunftsweisend zu sein? Es wird das Schlagwort “Copenhagenization” genannt, die Dringlichkeit effizienter Gebäudesanierungen angesprochen, und es gäbe noch viel mehr, so Prettenthaler. Konkret klingt anders, baldige Umsetzung auch.

Dazu stellt der anwesende Stadtrat Günter Riegler eine weiterführende Frage: Brauchen wir Verzicht, wenn wir das Klima retten wollen? Gössinger-Wieser meint darauf ganz offen, Verzicht komme in der Politik nicht besonders gut an, es solle daher eher ein Umdenken hin zu Qualitätssteigerung gefordert werden. Dazu gehöre, dem fossilen Energieträger endlich den Preis zu geben, den er wirklich habe, um so einen Anreiz auf Umstieg zu schaffen. Wichtig sei auch eine nachhaltige Gestaltung der Raumordnung, ein solider und leistungsfähiger Verkehr sowie leistbares und nachhaltiges Wohnen, sind sich die Podiumsgäste einig. Dass das aber eine Jahrhundertaufgabe sei, gibt zu bedenken.

Ähnlichen Gedanken gingen die Anwesenden nach Abschluss der Fragerunde aus dem Publikum noch bei einem Buffet nach. Mit gefülltem Magen und einem Gläschen in der Hand wird man ja bekanntlich kreativer, und auf Qualität zu setzen ist doch angenehmer als zu verzichten.

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Informationsveranstaltungen 2019

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Auch in diesem Jahr können Studierende und junge WissenschafterInnen als geförderte StipendiatInnen des Club Alpbach Steiermark beim Europäischen Forum Alpbach dabei sein. Das heurige dreiwöchige Symposium widmet sich dem Thema „Freiheit und Sicherheit“. StipendiatInnen haben dort die Möglichkeit, sich mit internationalen Vortragenden und Studierenden zu vernetzen, in Seminaren und Kamingesprächen weiterzubilden und die Postkarten-Idylle Alpbachs zu genießen. Der offene Charakter der Veranstaltung fördert ein Klima der Toleranz gegenüber anderen Meinungen und trägt zur Konsensfindung über staatliche, ideologische und disziplinäre Grenzen hinweg bei.

Zur Stipendien-Ausschreibung: http://www.clubalpbachsteiermark.at/stipendien/ausschreibung/

Bewerbungsfrist endet am 29. März.

Infoveranstaltungen in der Steiermark:

Karl-Franzens Universität Graz:

Dienstag, 12. März um 18:30 Uhr, HS 11.01
Montag, 18. März um 18:30 Uhr, RESOWI, SR 15.34

Technische Universität (Alte Technik):

Montag, 11. März um 17:00 Uhr, NAO 2140F (Lessingstrasse 25)

Technische Universität (Inffeldgasse):

Donnerstag, 7. März um 18:00 Uhr, SR Prandtl

Kunstuniversität Graz:

Mittwoch, 13.3.2019 um 17:00 Uhr, Palais Meran, Leonhardstr. 15, Kleiner Saal

FH Joanneum:

Donnerstag, 7. März um 18:00 Uhr, SR221/AP149/2

Campus 02:

Mittwoch, 13. März um 18:30 Uhr, CZ 102

Medizinische Universität:

Mittwoch, 13. März um 19:00 Uhr, HS 07.03 (Vorklinik)

Montanuniversität Leoben:

Montag, 11. März um 18:00 Uhr, Seminarraum F

 

Wir freuen uns auf euer Kommen!

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