Am Donnerstag, dem 13. Februar 2020, trafen sich Mitglieder der IG Alpbach Graz für die zweite Ausgabe des neu veranstalteten Food for Thought-Stammtisches. Dieses Mal drehte sich die Diskussion um das Thema Foodsharing und Co.
Der Experte aus den Reihen der Mitglieder war Gerhard Dorn, der sich selbst seit vielen Jahren leidenschaftlich bei der Organisation Foodsharing engagiert. Nach einem kurzen Einblick in die Strukturen der Organisation und einem Verweis auf verwandte Projekte und Aktionen wie Dumpstern und Too Good to Go wurde die Lebensmittelver(sch)wendung in der Steiermark und darüber hinaus unter die Lupe genommen.
Auch Wegproviant hatte Gerhard uns mitgenommen: Frisch abgeholtes Gebäck via Foodsharing. Versorgt mit einem Weckerl im Rucksack verabschiedete man sich zu später Stunde und machte sich mit einigen Denkanstoßen auf den Heimweg.
Von Freitagabend bis Samstag, dem Wochenende vom 4.-5. Oktober 2019, veranstaltete der Club Steiermark zum ersten Mal sein neues Seminarformat „nach.gedacht“. Stipendiatinnen und Stipendiaten aus unterschiedlichen Jahrgängen diskutierten im Steiermarkhof in Graz über internationale Politik, das österreichische Gesundheitswesen und digitale Kommunikation.
Das
Europäische Forum Alpbach steht für einen interdisziplinären Gedankenaustausch.
Diesen Spirit brachte der Club Steiermark am 4. und 5. Oktober 2019 nach Graz.
Im Rahmen der neuen Formatreihe „nach.gedacht“ lud der Club ehemalige
Stipendiatinnen und Stipendiaten zum Diskutieren ein. Bei der Veranstaltung trafen
Erststipendiatinnen und -stipendiaten auf alte Alpbach Granden. Neben dem
wissenschaftlichen Diskurs stand auch der persönliche Kontakt im Vordergrund.
Am
Freitagabend waren alle Augen und Ohren auf Univ.-Prof. Kurt Salamun gerichtet
als jener über Karl Popper und die Zukunft unserer Demokratie referierte.
Ausgehend von seinen Darlegungen über Poppers offene Gesellschaft diskutierte
er im Anschluss mit Prof. Herwig Hösele von der Initiative Mehrheitswahlrecht
und Demokratiereform, Verena Schaupp von der Kleinen Zeitung und Verena
Marchner vom Club Alpbach Steiermark und der IG Alpbach Graz über die
Entwicklung unserer Demokratie. Darin verwies Salamun unter anderem auf die
Notwendigkeit eines einheitlichen Regelwerks innerhalb der EU gegenüber
digitalen Unternehmen und Hösele betonte die Unabdingbarkeit von politischer und
medialer Bildung, digitaler Kompetenz und Geschichtsbewusstsein als Mittel
gegen aufkeimenden Populismus. Abgerundet wurde der Abend durch geselliges
Beisammensein beim Buffet.
Am
darauffolgenden Vormittag wurden zwei Seminare parallel angeboten:
Im
Seminar „Die EU und Afrika – zukunftsträchtige Beziehung auf Augenhöhe?“
sprachen Anna Vambe von der Deutschen Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit und Stefan Windberger von der Unido über die politische und
wirtschaftliche Entwicklung Afrikas. Sie boten ein differenziertes Bild eines
inhomogenen Kontinents, dessen Potential in Europa vielfach unterschätzt wird
und erzählten von ihrem Berufsalltag in der internationalen Entwicklungshilfe.
Zeitgleich
boten Elmar König vom Hauptverband der österreichischen
Sozialversicherungsträger, Helene Prenner von ELGA und Maria Anna Smolle von
der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie in Graz detaillierte Einsichten
in das Österreichische Gesundheitssystem. Im Seminar „(Woran) Krankt unser
Gesundheitssystem?“ galt es, das bestehende System verstehen zu lernen und
Verbesserungspotential zu erkennen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer
erarbeiteten gemeinsam mit den Vortragenden ein informelles Gesundheitsprogramm
für die kommende Regierung.
Nach
der Mittagspause folgten die Nachmittagsseminare, die ebenfalls parallel
abliefen:
Mitten
im Brexitchaos boten Almina Bešić vom Department of International Management an
der Johannes Kepler Universität Linz und Markus Hauser von der Britischen
Botschaft, Department of International Trade, in Wien einen strukturierten
Überblick der Thematik. In ihrem Seminar „Brexit – der Anfang einer neuen
Zusammenarbeit oder das Ende der europäischen Integrationsidee?“ analysierten
die Vortragenden, wie es zum Brexit kommen konnte und welche Auswirkungen der
Austritt für Großbritannien und die EU haben wird. Anschließend debattierten
die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmer über ihre persönlichen Prognosen für
den endgültigen Verhandlungsausgang.
Einen
Raum weiter hielten Julian Ausserhofer von der Universität Wien und Clemens M.
Schuster von Bon Plein in Zürich ein Seminar mit dem Titel „Politische
Diskussionen & Soziale Medien – Kann das gut gehen?“. Neben einer
allgemeinen Einführung in die Kommunikationstheorie, boten die Vortragenden
anhand von Praxisbeispielen einen tiefgehenden Einblick in die digitalisierte,
politische Kommunikationslandschaft.
Nach.gedacht.2019 schuf Raum für den Austausch von Gedanken, Ideen und Visionen von Mitgliedern der über die Jahrzehnte angewachsenen Gruppe ehemaliger Club Alpbach Steiermark Stipendiatinnen und Stipendiaten. In kleineren und größeren Gruppen konnte sich der Spirit of Alpbach ausbreiten und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dieser Zusammenkunft in gewohnter Alpbach-Manier zusammenbringen. Alpbach für eineinhalb Tage – ein überaus gelungenes Format.
Verfasst von EFA19-Stipendiatin Julia Pabst und IG-Präsidiumsmitglied Lisa Schantl.